C christlich?
Wir Christen suchen nach Antworten auf die Situation. Vielleicht ist es zu früh, schon fertige Antworten zu haben. Aber ein Blick darauf zu werfen, wie Jesus mit Krankheit, Leid und Tod umgegangen ist, wäre vermutlich hilfreich.
O oekumenisch?
Beide großen Kirchen sind angefragt: welche Botschaft sendet uns diese Katastrophe? Welche Antworten tragen? Wie kann mit Leugnern und Querdenkern umgegangen werden? Mehr Ökumene jetzt bei diesen wichtigen Fragen – wäre hilfreich.
R ruhig?
Ruhig ist es auf den Straßen und den Fußgängerzonen, in den Schulklassen, in den Baumärkten, den Restaurants und auf den Flugplätzen…
Die Haltung „immer höher, immer mehr, immer weiter, immer schneller…“ ist in Frage gestellt. Das Hamsterrad kommt zur Ruhe. Die Fragen bleiben: was ist wirklich wichtig?
Ruhig ist es nicht in den vielen Wohnungen, wo Kinder zuhause betreut werden müssen und gleichzeitig Homeoffice angesagt ist. Auf die schauen, die besonders belastet sind – wäre hilfreich.
O ohnmächtig?
Viele fühlen sich den staatlichen Schutzmaßnahmen ohnmächtig ausgesetzt. Andere fühlen eine Ohnmacht gegenüber dem Virus und seinen Mutationen.
Viele leiden darunter, die Kontrolle verloren zu haben und stürzen sich in unterschiedlichste Erklärungsmodelle und Zahlenreihen.
Sich zu fragen: „Was brauche ich jetzt, um mit der Situation zurecht zu kommen?“ und auch den anderen, der vielleicht ganz fremd geworden ist, zu verstehen suchen, ohne die eigene Haltung aufzugeben – wäre hilfreich.
N negativ?
Ja, gut wenn der PCR-Test sagt: negativ. Ansonsten wäre die Diagnose: „positiv“ wunderbar: den Mut und die Hoffnung nicht verlieren, dankbar auf das schauen, was das Leben trotz allem schön macht: ein Spaziergang im Schnee, ein Gruß auf dem Handy, eine gute Musik, ein Anruf... – wäre hilfreich.
A achtsam?
Achtsam bleiben – das gehört zu den großen Herausforderungen dieser Zeit. Je länger der Lockdown anhält, um so gereizter wird die Atmosphäre. Wir werden dünnhäutiger, empfindlicher, manchmal auch aggressiver. Ein achtsamer Umgang mit sich selbst, den Menschen in meiner Nähe, PartnerIn, Familie, Kinder, Eltern, Kollegen, Freunden: nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, zwischen den Zeilen lesen, nach den Bedürfnissen fragen, die hinter mancher Äußerung stehen. Und immer sich bewusst machen, dass die Situation wirklich für alle außergewöhnlich ist, belastend und für manche beängstigend.
Achtsam aber auch bleiben für all die Zeichen und Wege der Hoffnung, die doch auch da sind und die Oberhand gewinnen werden…